Die Zunahme der Schneckenpopulationen am Niederrhein ist nicht nur subjektiv, sondern wird tatsächlich von verschiedenen Faktoren begünstigt. Ein wesentlicher Grund ist der Klimawandel. Mildere Winter führen dazu, dass Schnecken und ihre Eier leichter überwintern, da lange Frostperioden, die ihre Populationen einschränken, fehlen. Besonders invasive Arten wie die Spanische Wegschnecke sind widerstandsfähig gegen kältere Temperaturen, was ihre Verbreitung begünstigt.
Zusätzlich hat die moderne Landwirtschaft Einfluss auf die Schneckenvermehrung. Der Einsatz von weniger resistenten Pflanzen sowie intensive Bewirtschaftung von Wiesen und Feldern schaffen günstige Lebensräume für Schnecken. Auch der Rückgang natürlicher Fressfeinde wie Igel und Vögel, die durch den Verlust von Insektennahrung geschwächt sind, trägt zur Vermehrung bei. Ein weiterer Aspekt ist das Fehlen von freilaufendem Geflügel, das früher viele Schnecken und ihre Eier gefressen hat.
Lichtverschmutzung kann ebenfalls eine Rolle spielen, da sie nachtaktive Fressfeinde wie Glühwürmchen beeinträchtigt, die sich normalerweise von Schnecken ernähren.